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Der Phönizische Meisterstreich - Sein Stil ist erkennbar

Der Phönizische Meisterstreich - Sein Stil ist erkennbar

Wes Anderson macht einen Wes-Anderson-Film und Daniel kam es im Kino so vor, als habe er das Werk eines Wes-Anderson-Imitators gesehen, der nur oberflächlich erkennbar einen Wes-Anderson-Film nachgeahmt hat. Manchmal ganz nett, aber leider oft sehr langweilend vor sich hin laufend.

Originalbild: Der Phönizische Meisterstreich / © Focus Features (2025)

Daniel spoilert in diesem Podcast nicht wesentlich über die Beschreibung der Grundhandlung hinaus.


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Essays über vorherige Filme von Wes Anderson:


Daniels Meinung über den Film als Text zusammengefasst:

Der phönizische Meisterstreich ist möglicherweise der uninspirierteste Film von Wes Andersons bisheriger Karriere. Obwohl alle äußeren Markenzeichen seiner Handschrift wieder vorhanden sind – die Diorama-artigen Kulissen, symmetrische Kompositionen, vertraute Gesichter wie Bill Murray, Benicio del Toro, Scarlett Johansson und Tom Hanks – fehlt dem Film Esprit. Statt stilistischer Finesse und überraschender Erzählkunst herrscht hier zu viel banale Langeweile.

Die Geschichte um einen exzentrischen Geschäftsmann namens Zsa-Zsa Korda, der nach einem überlebten Attentat seiner Nonnen-Tochter sein riesiges Erbe und einen ebenso groß gedachten Masterplan übergeben will, bleibt trotz wildem Auftakt erstaunlich blutleer. Die Szene im Flugzeug, in der Bomben hochgehen und ein Bodyguard explodiert, sorgt kurzzeitig für Aufmerksamkeit. Doch was danach folgt, ist eine kaum interessante Aneinanderreihung von Besuchen bei Geschäftspartnern und Erklärungen zu einem undurchsichtigen Firmenkonstrukt, das angeblich ein Meisterwerk sein bzw. werden soll.

Trotz Anspielungen auf reale Themen wie Wirtschaftsmacht, Oligarchen, Arbeiterrechte oder politische Korruption bleibt alles platter als Wes Andersons gewohnt kontrolliert schön gefilmte Kulissen. Was in The French Dispatch oder Asteroid City noch mit Ideenreichtum und größerer Abwechslung inszeniert wurde, wirkt hier wie ein uninspirierter Abklatsch eines Wes-Anderson-Werks.

Der Film erscheint wie ein Nebenprodukt, als hätte Anderson zwischen zwei größeren Projekten noch eben etwas nach gewohntem Muster zusammengeschustert, nur halt trotzdem aufwändig aufgebaut und gefilmt. Heraus kam eine bleiche Kopie seiner selbst.

(Autor: Daniel Pook)



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Dieser Podcast wurde von Daniel Pook in unserem Studio in Berlin aufgenommen.

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