Memoiren einer Schnecke - Animationskunst für Erwachsene

Vieles in Memoiren einer Schnecke von Adam Elliot erinnert an Tim Burtons Filme,… als er noch gut war. Ein gänzlich handgemachter Animationsfilm für Erwachsene, mit liebevoll detaillierten Skurrilitäten und metaphorischer Geschichte über Verlust, Einsamkeit, Hoarding, den ein oder anderen Fetisch und einiges an Traumata. All das sollte für euch Grund genug sein, eure persönlichen Schneckenhäuser für eineinhalb Stunden gegen den Kinosaal auszutauschen. Lasst nur unbedingt eure Kinder zuhause!

The Fantastic Four: First Steps - Für erste Schritte ganz okay

Erstmals bringt Marvel selbst seine fantastischen Vier, die “First Family” der Ursprünge des Comic-Universums - als Langfilm auf die große Leinwand. Stilecht im Retro-Sci-Fi-Setting einer alternativen Erde der 60er-Jahre und mit einem Galactus als Widersacher, der hier tatsächlich auch mal aussieht wie… Galactus eben. Anstatt einer bunten Weltraumwolke, als die er noch 2007 in Rise of the Silver Surfer dargestellt wurde. The Fantastic Four: First Steps stellt zudem fürs ganze MCU ein paar Schritte in die richtige Richtung dar. Ohne jedoch, das sei ausdrücklich betont, Daniel jetzt gleich völlig begeistert zu haben.

Ich Weiß, Was Du Letzten Sommer Getan Hast - Längst abgehakt

In den 90ern gab es Ghostface, aber auch den Fischermann mit einem Haken. Da wir uns aktuell in einer 90er-Revival-Phase befinden, Scream bereits mehrere Soft-Reboot-Sequels erhalten hat, zieht Ich Weiß, Was Du Letzten Sommer Getan Hast naturgemäß in dessen Fahrwasser nun im Kino nach. Manche Sachen ändern sich eben nie und aus dieser Slasher-Reihe ist auch jetzt wieder kein guter Film entsprungen. In gewisser Weise bleibt sich das Franchise damit also immerhin treu.

Der Salzpfad - Wanderung mit G'schmäckle

Ein Wanderfilm auf Basis realer Begebenheiten, dazu noch mit erfolgreicher Romanvorlage einer Autorin, die selbst auch Protagonistin ist. Und dennoch gibt es rund um den Kinostart von Der Salzpfad einen Investigativreport, welcher die Authentizität der Erzählung stark infrage stellt. Ein Problem für die Adaption? Ja - weil diese kleine Reise trotz Gillian Anderson und Jason Isaacs in den Hauptrollen auch so gar nicht sehr spannend ist.

The Ballad of Wallis Island - Privatkonzert als Therapie

Ein schwerreicher Mann lebt einsam auf einer wunderschönen Insel und investiert ordentlich Zaster, um sein Lieblings-Gesangs-Duo zum Reunion-Konzert, exklusiv für ihn selbst, an sein Ufer kommen zu lassen. Wer hätte gedacht, dass sich hinter dieser Prämisse eine hoch unterhaltsame, sympathische und wunderschön menschliche Story verbirgt? The Ballad of Wallis Island schafft all das zugleich, in sehenswerter Naturlandschaft.

Leonora im Morgenlicht - Lässt uns im Dunkeln

Leonora im Morgenlicht möchte kein typisches Biopic sein, wirkt phasenweise aber doch nur wie die reduzierte, nicht-linear erzählte Variante eines solchen. Um sich der banalen Nacherzählform effektiver zu entziehen, hätte dieser Film noch viel, viel ambitionierter die surreale Kunst der realen Leonora Carrington berücksichtigen, ja auch filmisch integrieren müssen. Wenn er das zwischendurch mal konsequenter macht, hat er vereinzelt seine besten Momente - und auch Hauptdarstellerin Olivia Vinall überzeugt immerhin.

Superman - Neustart ohne Anfang

Superman von Regisseur James Gunn ist ein Superheldenfilm, den Patrick und Daniel in Die Letzte Filmkritik beide keinesfalls schlecht finden. Das alleine ist schon eine gewisse Leistung. Allerdings ist es trotzdem kein Film, den Patrick und Daniel so richtig loben können. Als Neustart des DC-Comic-Filmuniversums im Kino irritiert der neue Superman. Als cartoonhaftes Comic-Actionspektakel mit ein paar Querverweisen aufs heutige Weltgeschehen und schick animiertem Superhund, ist das Ganze hingegen schon ein rundes Ding.

Jurassic World: Die Wiedergeburt - Mit DNA der schlechten Vorgänger

Der Beginn einer neuen Jurassic-Trilogie wäre in den richtigen Händen noch mal die Chance gewesen, aus Fehlern der letzten drei Teile zu lernen und sich auf Stärken des Originals zu besinnen. Obwohl Daniel bei Jurassic World: Die Wiedergeburt kleine Schritte in die richtige Richtung erkennt, einzelne Szenen sogar gut findet, ist er im Speziellen von Regisseur Gareth Edwards enttäuscht. Der lässt nämlich nirgends seine bisherige Stärke erkennen, vor allem Monster-Effekte glaubwürdig aussehen zu lassen. Patrick ist vom Film sogar komplett verärgert worden und beide unserer Kritiker stören sich enorm daran, wie viel schlechtes Mutanten-Erbgut der bisherigen Jurassic-World-Reihe hier wieder genauso blöd wie zuvor übernommen wurde.

F1 - Erfundenes Schlitzohr in realen Formel-1-Rennen

So authentisch, trotzdem technisch hochwertig gefilmt haben wir fiktive Formel-1-Rennen im Kino noch nie gesehen. Und zu unserer Freude machen die real gedrehten Fahrszenen einen Großteil des überlangen Films F1 mit Brad Pitt aus. Über die fiktive Handlung um ein erfundenes Underdog-Team sind Patrick und Daniel hingegen geteilter Meinung.

Fear Below - Hier sterben Fliegen… wie die Fliegen

In Fear Below trifft ein skrupelloser Gangster mit seinen Schergen auf ein ungewöhnlich großes Bullenhai-Exemplar, das die Bergung wertvoller Ware aus einem Fluss erschwert. Die dafür beauftragte Tauchcrew arbeitet mit rustikalen Gerätschaften, denn dieser ungewöhnliche Genremix spielt im Australien der 40er Jahre. Nichts davon ist überzeugend umgesetzt, aber eins hat Loorie und Daniel dann doch wie gebannt zusehen lassen: Ständig verschwanden bei Dialogen kleine Fliegen in den Mündern nichts ahnender Schauspieler*innen.

Loyal Friend - Schöner Film mit großem Hund

Jetzt hat es tatsächlich doch auch mal ein Hundefilm geschafft, bei Die Letzte Filmkritik zu überzeugen. Loyal Friend (Originaltitel: The Friend) ist eine Romanadaption mit Naomi Watts, Bill Murray und einer riesigen dänischen Dogge in New York City. Das Drama ist schön geschrieben, schön gefilmt, schön gespielt und muss deswegen nicht viel spektakuläres anstellen, um Loorie und Daniel in diesem Podcast lobende Worte abzuringen.

Elio - Science Fiction kann also doch bunt & optimistisch sein

Es zeichnet sich ab, dass Elio für Pixar an den Kinokassen kein Erfolg wird und so richtig weiß der Animationsfilm sich leider auch nicht gut auf Postern und in seinen Trailern zu verkaufen. Loorie und Daniel finden das schade, denn nach holprigem Start hat das quirlig bunte Weltraumabenteuer durchaus genug Herz und Spaß zu bieten, um nicht nur seiner jüngeren Hauptzielgruppe im Kino Freude zu bereiten. Zumal freundliche Science Fiction mit positiver Message und großer Portion Optimismus für Kinder heutzutage nicht sehr oft geboten wird.

Drachenzähmen Leicht Gemacht - Macht besser, woran Disney scheitert

Drachenzähmen Leicht Gemacht hat zwei neue (erwachsene) Fans hinzu gewonnen, die sich bisher tatsächlich nie wirklich für die Dreamworks-Animationsfilme haben erwärmen können. Das neue Real-Remake von Teil 1 hat Loorie und Daniel dann aber doch interessiert und als spannend inszenierter Familienspaß sogar richtig abgeholt. Überrascht waren wir außerdem hinterher, zu sehen, wie nahe sich die Neuverfilmung einfach an seine ohnehin schon gute 3D-Vorlage gehalten hat. Walt Disney sollte sich davon ruhig mal eine Scheibe abschneiden…

The Ugly Stepsister - Brutale Wahrheiten eines Märchens

Diese moderne Neuinterpretation (nur!) für Erwachsene erinnert uns endlich auch mal wieder daran, dass Märchen wie Aschenputtel nur bei Walt Disney und in unserer naiven Vorstellungskraft “schön” beziehungsweise magisch “märchenhaft” zu verstehen sind. The Ugly Stepsister verändert als Body-Horrorfilm weniger als man meint, um zu einem brutal anderen, desillusionierend feministischen Ergebnis zu kommen.

Wilhelm Tell - Schießt nicht daneben, trifft aber auch nicht

Sohn, Apfel, Armbrust - heißt nicht etwa ein neuer Song von Shirin David, aber diese drei Wörter müssten bereits ausreichen, damit ihr sogleich wisst, um wen es hier eigentlich geht. Wilhelm Tell wurde mal wieder adaptiert und Regisseur Nick Hamm versucht dieses Mal, die Schweizer Legende einem heutigen Kinopublikum im modernen Blockbuster-Look neu zu präsentieren. Hätte er doch darüber hinaus auch noch etwas mehr versucht…

The Wedding Banquet - Remake einer Scheinhochzeit

Die Neufassung von The Wedding Banquet ist nicht einfach nur ein reines Remake, sondern ein queerer Gegenwartsfilm mit eigenem Rhythmus, eigenem Look und echter wirkenden Figuren. Ang Lees Original von 1993 mag immer noch die bessere, vor allem filmisch anspruchsvoller inszenierte Version sein. Von der gleichen Prämisse ausgehend, erzählen sich die beiden Varianten nun aber so schön eigenständig jeweils vor dem Hintergrund ihrer Zeit, dass sie hervorragend koexistieren können - sich sogar für ein interessantes Double-Feature gut eignen.