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The Fantastic Four: First Steps - Für erste Schritte ganz okay

The Fantastic Four: First Steps - Für erste Schritte ganz okay

Erstmals bringt Marvel selbst seine fantastischen Vier, die “First Family” der Ursprünge des Comic-Universums - als Langfilm auf die große Leinwand. Stilecht im Retro-Sci-Fi-Setting einer alternativen Erde der 60er-Jahre und mit einem Galactus als Widersacher, der hier tatsächlich auch mal aussieht wie… Galactus eben. Anstatt einer bunten Weltraumwolke, als die er noch 2007 in Rise of the Silver Surfer dargestellt wurde. The Fantastic Four: First Steps stellt zudem fürs ganze MCU ein paar Schritte in die richtige Richtung dar. Ohne Daniel jedoch, das sei ausdrücklich betont, jetzt gleich völlig begeistert zu haben.

Originalbild: The Fantastic Four - First Steps / © Marvel Studios (2025)

Wir sprechen in dieser Filmkritik erst ohne gravierende Spoiler über den Film, bevor es einen separaten Teil dafür zum Schluss gibt, den Daniel vorwarnt.


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Kurzfassung des Podcasts als Text:

The Fantastic Four: First Steps bringt MarvelsFirst Family“ endlich offiziell ins MCU. Die Handlung spielt auf einer alternativen Erde der 1960er Jahre, fernab der bisherigen MCU-Events oder Hauptfiguren. Dieser Ansatz gibt dem Film Freiheit, ohne Cameos oder Querverweise auszukommen und die Fantastic Four in einem abgeschlossenen Solo-Abenteuer vorzustellen, bei dem wir uns nicht ständig fragen müssen, weshalb die restlichen Helden und Avengers nicht mitmischen, obwohl die Welt am Rande der Vernichtung steht.

Die 60er-Jahre-Erde ist zugleich Retro-Sci-Fi und Alternate Historie. Inspiriert vom Silver Age der Comics wirkt das Setting wie eine Mischung aus NASA-Ära und Pulp-Science-Fiction – inklusive stilisierten Kostümen und analog anmutender Supertechnologie. Diese konsequente Designentscheidung ist ein echter Pluspunkt: Der Film hat eine visuelle Identität, die ihn vom restlichen MCU, aber auch anderen Comic-Verfilmungen abhebt.

Die Besetzung ist prominent: Pedro Pascal als Reed Richards/Mr. Fantastic, Vanessa Kirby als Sue Storm/Invisible Girl, Joseph Quinn als Johnny Storm/Human Torch und Ebon Moss-Bachrach als Ben Grimm/The Thing. Pascal und Kirby harmonieren gut als Paar. Kirby bringt Würde und Wärme in ihre Rolle, Pascal verleiht Richards eine eigene Note, die sich klar von seinen bekannten Figuren unterscheidet. Schwächer fällt Joseph Quinns Human Torch aus, der im Vergleich zu Chris Evans in der gleichen Rolle zuvor weniger Lockerheit rüberbringt und nicht so recht Charisma zu versprühen weiß.

Erzählerisch nutzt der Film die klassische Galactus/Silver Surfer-Storyline (hier mit Julia Garner als weiblicher Silver Surferin), wie wir sie in ihren Grundzügen bereits 2007 in Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer gezeigt bekommen haben. Nur tritt Galactus jetzt nicht mehr bloß als Nebelwolke, sondern als monumentale Gestalt im Stile der Comics auf und offenbart im Verlauf der Geschichte ein Objekt der Begierde, das ihn von der Zerstörung der Erde absehen lassen könnte - doch das wollen wir an dieser Stelle nicht weiter im Detail spoilern.

Der Plot suggeriert ein paar mal komplexer zu werden oder mittendrin zusätzliche Konflikte ins Spiel zu bringen, zieht diese Ansätze jedoch nie bedeutend genug durch. Letztlich läuft alles auf recht konventionell inszenierte, solide, aber nicht herausragend präsentierte Action hinaus. Effekte wie Reed Richards’ Stretch-Szenen oder Johnny Storms Flammen wirken ordentlich, erreichen aber kein beeindruckendes Niveau, für das Zuschauende unbedingt ins Kino stürmen müssten. Dass vieles “practical” umgesetzt wurde – etwa das Modell des Raumschiffs oder der animatronische Roboter H.E.R.B.I.E. – geben der Produktion Charme, hätte aber ruhig im fertigen Film noch deutlicher als analoge Tricktechnik erkennbar bleiben dürfen. Die Kämpfe gegen Galactus sind groß angelegt, aber visuell weniger eindrücklich, als man es sich von einer so lange erwarteten Adaption mit solch ikonischer Vorlage erhoffen würde.

The Fantastic Four: First Steps ist ein solides, charmantes MCU-Debüt für die First Family, das deren Charaktere behutsam isoliert von anderen Helden vorstellt, damit sie als nächstes in Avengers: Doomsday mit von der Partie sein können. Als eigenständiger Film mit guter Besetzung und eigenem Stil funktioniert er besser als viele jüngere MCU-Beiträge, bleibt aber in Sachen Handlung und Effektspektakel hinter seinem Potenzial zurück. Für Fans des Retro-Settings und zur Vorbereitung auf kommende Avengers-Events sehenswert, dafür reicht allerdings auch ein Streaming-Abend bei Disney+.

(Autor: Daniel Pook)


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Dieser Podcast wurde von Daniel Pook in Berlin aufgenommen.

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