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Bring Her Back - Adoptivschocker

Bring Her Back - Adoptivschocker

Ist Bring Her Back der nächste A24-Horrorhit und überhaupt kurz nach Weapons schon wieder ein okkult veranlagtes Genre-Highlight des Jahres 2025? Für Daniel nicht ganz, obwohl ihn Inszenierung und Schauspieler*innen auf voller Linie überzeugen.

Originalbild: Bring Her Back / © A24 (2025)

Wir bemühen uns, in diesem Podcast nichts unnötiges oder überraschendes zu spoilern. Deswegen gibt es zum Schluss - nach Vorwarnung - einen gesonderten Spoiler-Teil.


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Daniels Meinung aus dem Podcast als Text zusammengefasst:

In Bring Her Back landen ein blindes Mädchen und ihr älterer Bruder bei ihrer Adoptivmutter (Sally Hawkins) in einer abgelegenen Villa. Die Hausdame löst nicht zuletzt Unbehagen aus, weil ihre eigene blinde Tochter einst im Pool des Hauses ums Leben kam. Von Beginn an liegt ein Gefühl des Unheils über allem, die Kamera arbeitet mit viel Bedacht, baut atmosphärische und vielsagende Perspektiven auf. Handwerklich und schauspielerisch gehört der Film klar zur oberen Liga des modernen Horrors in letzter Zeit.

Inhaltlich allerdings bietet er schnell nichts interessantes mehr. Die Motive der bösen Stiefmutter sind zu offensichtlich, die Geheimnisse des Films werden zu früh angedeutet und die Geschichte bleibt letztlich generisch. Wo Hereditary subtil nach und nach unerwartete Ebenen eröffnete, kann Bring Her Back nicht annähernd so gut seine Grundthematiken auch psychologisch und erzählerisch auszureizen: Trauerbewältigung, Trauma und kindliche Opfer, alles intensiv gespielt, aber nur oberflächlich vom Film behandelt. Einzig explizite, teils schockierend brutale Szenen verschaffen Bring Her Back regelmäßig Wucht.

Am Ende wirkt das Ganze inhaltlich ganz streng genommen nicht besser als der typische Blumhouse-Horrorfilm des Monats – nur kommt Bring Her Back eben von A24, ist viel hübscher, wertiger, teurer aussehend inszeniert. Als zweiter Film der Philippou-Brüder nach Talk to Me zeigt er ihr starkes Gespür für Bildsprache und Atmosphäre, wirkt aber zugleich zu kalkuliert, zu sicher und präzise konzipiert, um wirklich nachhaltig verstören und faszinieren zu können. Wer intensive Schockszenen in hochwertiger Ästhetik sucht, wird dennoch bestens bedient. Wer tief gehenden und länger nachhaltenden Horror mit starker Message oder originellen Elementen erwartet, bleibt zurück mit dem Gefühl: Nur schön präsentiert, aber ich wollte mehr.

Autor: Daniel Pook



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Dieser Podcast wurde von Daniel Pook in unserem Studio in Berlin aufgenommen.

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