All tagged Indie

U are the Universe - Wenn du die Erde überlebst

Filme über einsame Astronauten hatten wir schon einige. Den Weltuntergang vom All aus ebenfalls bereits im Kino gesehen. Der ukrainische Science-Fiction-Geheimtipp U are the Universe schafft es, sich ein solches Konzept jetzt noch mal mit eigenem Anstrich und wunderbarer Inszenierung als unterhaltsames Endzeitszenario mit Herz zueigen zu machen. Schon die Entstehung des ambitioniert gefertigten Indie-Films, durch die Covid-19-Pandemie hindurch und noch weit während Russlands Überfallkrieg gegen die Ukraine andauerte, ist bewundernswert. Einzig mit seinem etwas zu kitschig geratenen Schlussmoment hat uns Regisseur Pavlo Ostrikov nicht so sehr überzeugt.

Bring Her Back - Adoptivschocker

Ist Bring Her Back der nächste A24-Horrorhit und überhaupt kurz nach Weapons schon wieder ein okkult veranlagtes Genre-Highlight des Jahres 2025? Für Daniel nicht ganz, obwohl ihn Inszenierung und Schauspieler*innen auf voller Linie überzeugen.

Memoiren einer Schnecke - Animationskunst für Erwachsene

Vieles in Memoiren einer Schnecke von Adam Elliot erinnert an Tim Burtons Filme,… als er noch gut war. Ein gänzlich handgemachter Animationsfilm für Erwachsene, mit liebevoll detaillierten Skurrilitäten und metaphorischer Geschichte über Verlust, Einsamkeit, Hoarding, den ein oder anderen Fetisch und einiges an Traumata. All das sollte für euch Grund genug sein, eure persönlichen Schneckenhäuser für eineinhalb Stunden gegen den Kinosaal auszutauschen. Lasst nur unbedingt eure Kinder zuhause!

Der Salzpfad - Wanderung mit G'schmäckle

Ein Wanderfilm auf Basis realer Begebenheiten, dazu noch mit erfolgreicher Romanvorlage einer Autorin, die selbst auch Protagonistin ist. Und dennoch gibt es rund um den Kinostart von Der Salzpfad einen Investigativreport, welcher die Authentizität der Erzählung stark infrage stellt. Ein Problem für die Adaption? Ja - weil diese kleine Reise trotz Gillian Anderson und Jason Isaacs in den Hauptrollen auch so gar nicht sehr spannend ist.

The Ballad of Wallis Island - Privatkonzert als Therapie

Ein schwerreicher Mann lebt einsam auf einer wunderschönen Insel und investiert ordentlich Zaster, um sein Lieblings-Gesangs-Duo zum Reunion-Konzert, exklusiv für ihn selbst, an sein Ufer kommen zu lassen. Wer hätte gedacht, dass sich hinter dieser Prämisse eine hoch unterhaltsame, sympathische und wunderschön menschliche Story verbirgt? The Ballad of Wallis Island schafft all das zugleich, in sehenswerter Naturlandschaft.

Leonora im Morgenlicht - Lässt uns im Dunkeln

Leonora im Morgenlicht möchte kein typisches Biopic sein, wirkt phasenweise aber doch nur wie die reduzierte, nicht-linear erzählte Variante eines solchen. Um sich der banalen Nacherzählform effektiver zu entziehen, hätte dieser Film noch viel, viel ambitionierter die surreale Kunst der realen Leonora Carrington berücksichtigen, ja auch filmisch integrieren müssen. Wenn er das zwischendurch mal konsequenter macht, hat er vereinzelt seine besten Momente - und auch Hauptdarstellerin Olivia Vinall überzeugt immerhin.

Fear Below - Hier sterben Fliegen… wie die Fliegen

In Fear Below trifft ein skrupelloser Gangster mit seinen Schergen auf ein ungewöhnlich großes Bullenhai-Exemplar, das die Bergung wertvoller Ware aus einem Fluss erschwert. Die dafür beauftragte Tauchcrew arbeitet mit rustikalen Gerätschaften, denn dieser ungewöhnliche Genremix spielt im Australien der 40er Jahre. Nichts davon ist überzeugend umgesetzt, aber eins hat Loorie und Daniel dann doch wie gebannt zusehen lassen: Ständig verschwanden bei Dialogen kleine Fliegen in den Mündern nichts ahnender Schauspieler*innen.

The Ugly Stepsister - Brutale Wahrheiten eines Märchens

Diese moderne Neuinterpretation (nur!) für Erwachsene erinnert uns endlich auch mal wieder daran, dass Märchen wie Aschenputtel nur bei Walt Disney und in unserer naiven Vorstellungskraft “schön” beziehungsweise magisch “märchenhaft” zu verstehen sind. The Ugly Stepsister verändert als Body-Horrorfilm weniger als man meint, um zu einem brutal anderen, desillusionierend feministischen Ergebnis zu kommen.

Black Bag - Agenten in Beziehungen

Agenten, die sich gegenseitig verdächtigen, aber auch miteinander befreundet und vereinzelt sogar verheiratet sind. Sie arbeiten in verschiedenen Spezialbereichen, sind es gewohnt sich nicht immer gegenseitig alles erzählen zu dürfen. Doch mindestens einer von ihnen soll ein Verräter sein! Black Bag von Steven Soderbergh zeigt dies genauso spannend erzählt wie unterhaltsam gespielt.

Filmmenü - WO/MEN, Last Breath & Tanz der Titanen

Es ist angerichtet… zu einem Filmmenü-Podcast über eine interessante wie stark inszenierte Dokumentation, die Verfilmung einer Dokumentation über einen Tiefseetauchunfall und… einen herben Satire-Reinfall ohne jeden dokumentarischen Hintergrund. Hört Daniels Kritiken zu WO/MEN, Last Breath und Tanz der Titanen (aka Rumours).

Berlinale 2025 - 15 Kritiken mit Mickey 17, If I Had Legs I'd Kick You & Magic Farm

15 Filme der Berlinale 2025 rezensieren wir hier in einem heiteren Rutsch mit dem Kaffeemann und Daniel! Aufgelistet bedeutet das Kritiken zu: Kaj ti je deklica, Dreams (jedoch nicht der Gewinnerfilm mit identischem englischen Titel…), Hot Milk, Mickey 17, Reflet dans un diamant mort, Welcome Home Baby, La Tour de Glace, If I Had Legs I’d Kick You, After This Death, Der Kuss des Grashüpfers, Pa-gwa, Magic Farm, Fremde Stadt, Bajo las banderas, el sol & Delicious. Auch Heldin haben wir übrigens beim Festival gesichtet, über den sprechen wir jedoch erst sehr bald, zum regulären deutschen Kinostart.

Universal Language - Filmsprache kennt keine Grenzen

Ein fiktives Winnipeg mit gemischt kanadisch-persischer Kultur, in dem Farsi und Französisch gesprochen wird - aber auch ein diebischer Truthahn sein Unwesen treibt und ein kleiner Schüler aussieht wie Groucho Marx. Wer hätte gedacht, dass diese ungewöhnliche Mixtur von Regisseur Matthew Rankin nicht weniger als ein Meisterwerk ergibt. Hört Daniel hier in unserem Podcast ausführlich über Universal Language referieren und interpretieren.

Göteborg Film Festival 2025 - Tag 6 & 7 mit Julie Delpy, Werner Herzog & fünf Filmen

Brobert & Daniel schöpfen an den letzten gemeinsamen Tagen beim Göteborg Film Festival 2025 noch einmal aus den Vollen - mit fünf Filmen und dem Besuch einer Ehrenpreisverleihung für Julie Delpy. Deren Film Meet the Barbarians haben wir in ihrer Anwesenheit geguckt. Davor und danach sahen wir Julie Keeps Quiet, Under the Volcano, The Wailing sowie die fiktive Dokumentation About a Hero, bei der eine künstliche Intelligenz versucht hat, einen Werner-Herzog-Film nachzuahmen.

Göteborg Film Festival 2025 - Tag 4 & 5 mit Der Brutalist, Super Happy Forever & Shorts

Im Vergleich zu Tag 2 & 3 haben Brobert und Daniel an den Tagen 4 & 5 beim Göteborg Film Festival 2025 auf den ersten Blick weniger, eigentlich aber viel mehr gesehen. Während Super Happy Forever besser nur ein Kurzfilm geworden wäre, haben die beiden nämlich auch eine Reihe tatsächlicher Kurzfilme gesichtet. Und mit The Brutalist zu Broberts Geburtstag anschließend den mit Abstand längsten, wahrscheinlich besten Festivalbeitrag.

Göteborg Film Festival 2025 - Tag 2 & 3 mit Mond, September 5, The End & mehr

Tag 2 & 3 beim Göteborg Film Festival 2025 fassen wir in dieser längeren Podcast-Folge abendlich am Küchentisch in Schweden zusammen. Brobert & Daniel haben nämlich einiges gesehen. Mond aus Österreich und September 5 als deutsche Produktion waren dabei die stärksten Filme, dicht gefolgt von Joshua Oppenheimers The End. Presence von Steven Soderbergh und Desert of Namibia wussten nur bedingt zu überzeugen, während uns Sanatorium Under the Sign of the Hourglass erbarmungslos hat einschlafen lassen.