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Jurassic World: Die Wiedergeburt - Mit DNA der schlechten Vorgänger

Jurassic World: Die Wiedergeburt - Mit DNA der schlechten Vorgänger

Der Beginn einer neuen Jurassic-Trilogie wäre in den richtigen Händen noch mal die Chance gewesen, aus Fehlern der letzten drei Teile zu lernen und sich auf Stärken des Originals zu besinnen. Obwohl Daniel bei Jurassic World: Die Wiedergeburt kleine Schritte in die richtige Richtung erkennt, einzelne Szenen sogar gut findet, ist er im Speziellen von Regisseur Gareth Edwards enttäuscht. Der lässt nämlich nirgends seine bisherige Stärke erkennen, vor allem Monster-Effekte glaubwürdig aussehen zu lassen. Patrick ist vom Film sogar komplett verärgert worden und beide unserer Kritiker stören sich enorm daran, wie viel schlechtes Mutanten-Erbgut der bisherigen Jurassic-World-Reihe hier wieder genauso blöd wie zuvor übernommen wurde.

Originalbild: Jurassic World: Die Wiedergeburt / © Universal Pictures (2025)

Wir setzen in dieser Filmkritik Sichtungen der Vorgängerfilme voraus und erwähnen Details aus diesen ohne Rücksicht auf Spoiler. Über den neusten Teil der Reihe sprechen wir zurückhaltender, obwohl die Handlung nicht überraschend verläuft und wir deswegen einiges vom Ende lose andeuten.


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Unsere Meinung aus dem Podcast als Text zusammengefasst:

Mit Jurassic World: Die Wiedergeburt startet eine neue Trilogie im langlebigen Dinosaurier-Franchise, das sich trotz stetig schlechter Kritiken und zunehmend absurden Plots bis heute als Kassenschlager behauptet. Der Film verspricht, nach dem viel kritisierten Jurassic World: Ein Neues Zeitalter (Dominion), einen weiteren Neuanfang zu wagen. Wie ein solcher fühlt sich das Ergebnis jedoch keineswegs an.

Gleich zu Beginn offenbart der Film seine Schwächen: In einer Rückblende wird in einem Hochsicherheitslabor durch ein herunterfallendes Mars-Riegel-Papier eine Kettenreaktion ausgelöst, die zur Flucht eines gefährlichen Supersauriers führt. Diese Szene wird von Patrick und Daniel in unserem Filmkritik-Podcast als so dumm empfunden, dass sie fast sinnbildlich für den gesamten Film stehen könnte. Auch sonst dominiert ein Gefühl von unsinniger Beliebigkeit, das sich durch die nur lose existierende Handlung zieht. “EchteDinosaurier, eigentlich das Herzstück der Reihe, scheinen kaum mehr eine Rolle zu spielen. Vielmehr sind es nun genetisch manipulierte Hybriden, die visuell und dramaturgisch wenig beeindrucken, sogar eher lächerlich aussehen. Die klassische Faszination, die der erste Jurassic Park durch seine Mischung aus Staunen, Spannung und Respekt vor der Natur ausgelöst hat, bleibt aus.

Patrick empfindet den vierten Jurassic World als Tiefpunkt der Reihe, wobei er den letzten Teil (Ein Neues Zeitalter) wohlgemerkt nie gesehen hat. Die Handlung – eine Expedition auf eine Insel, um DNA-Proben dreier Saurierarten für ein neues Medikament zu beschaffen – sei nicht nur langweilig, sondern auch von unzähligen logischen Brüchen und schwachen Charakteren durchzogen. Besonders die gestrandete Familie, die nebenbei noch als Comic Relief eingeführt wird, sei nervig und uninteressant. Die Actionszenen verlaufen oft gleichförmig: Ein Dino erscheint, droht zur Gefahr zu werden, verliert aber schnell das Interesse und verschwindet wieder.

Daniel hat es nicht komplett nur negativ gesehen. Für ihn stellt der Film eine leichte Verbesserung gegenüber den letzten Jurassic-World-Teilen dar. Er lobt insbesondere den Mittelteil, in dem sich das Team um die von Scarlett Johansson gespielte Zora Bennett in ein klassisches Abenteuerfilmszenario begibt. Die Expedition – mit Wissenschaftler, Konzernvertreter und Söldnerin – erinnert ihn an frühere Abenteuerfilme. Besonders angetan ist er von einer Szene mit einem riesigen Meeresdinosaurier zu Beginn, der ein Schiff attackiert, nicht aus Aggression, sondern zum Schutz seines Reviers. Auch die Familie, die zufällig auf der Insel strandet, gefällt ihm als erdender Kontrapunkt zur Hauptmission grundsätzlich besser als die Hauptfiguren aus allen vorherigen Jurassic-World-Teilen.

Einigkeit besteht jedoch darüber, dass viele der neuen Dinosaurier-Designs wenig überzeugend sind – übertrieben, künstlich, ohne Wiedererkennungswert. Gerade der neue Dino-Antagonist, der genetisch modifizierte D. Rex, wirkt wie eine absurd verzogene Anomalie aus dem Godzilla-Universum und überzeugt weder optisch noch dramaturgisch.

Auch stilistisch hebt sich der Film kaum von Einheitsbrei ab. Die Inszenierung von Regisseur Gareth Edwards, bekannt für seinen visuell eindrucksvollen Godzilla von 2014 - aber auch Rogue One, The Creator und Monsters - bleibt hier überraschend blass. Es fehlt an ikonischen Blockbuster-Momenten genauso wie an visueller Authentizität bei den scheinbar überwiegend computergenerierten Sauriern. Selbst Szenen, die offensichtlich klassische Jurassic-Park-Momente zitieren wollen, etwa das Auftauchen friedlicher Pflanzenfresser in weiter Landschaft, wirken zu überbordernd künstlich, zu vollgestopft mit unglaubwürdig aussehendem CGI-Kram.

Trotz all der Kritik sieht Daniel das Potenzial, auf dem sich in möglichen Fortsetzungen aufbauen ließe – wenn die Macher sich auf alte Stärken des Franchises besinnen: mehr klassische Dinos, atmosphärische Wildnis, glaubhafte Survival-Szenarien. Einzelne Szenen sind laut ihm jetzt schon erfreulich in diese Richtung gegangen und haben entsprechend mehr Spaß gemacht, als alles aus den beiden Vorgängern. Auch wenn das in Summe auf den ganzen Film gemünzt noch längst nicht genug war und stimmiger hätte präsentiert werden müssen.

Patrick hingegen sieht in Die Wiedergeburt vor allem ein weiteres Beispiel dafür, wie weit sich das Franchise von seinen Ursprüngen entfernt hat – und dass die Verantwortlichen hinter der Reihe gar nicht wissen, was Fans von Jurassic Park überhaupt wirklich in diesen Filmen sehen wollen.

(Autor: Daniel Pook)



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Dieser Podcast wurde von Patrick aus Hürth in Hürth und Daniel Pook in Berlin aufgenommen.

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