M3GAN 2.0 - Update führt zu Totalabsturz
Als Sequel zu einem erfolgreichen, wenn auch überhaupt nicht guten, Androiden-Horrorfilm wurde uns mit M3GAN 2.0 nun ein abgedrehtes Party-Fun-Movie versprochen. Obwohl sich tatsächlich viel verändert hat, stürzt die ausdrucksschwache Killer-Puppe von Blumhouse nun endgültig total ab… und reißt uns dabei in ein mehrstündiges Langeweileloch.
Wir bemühen uns, in dieser Filmkritik nichts unnötiges oder überraschendes zu spoilern, was offizielle Trailer nicht bereits vorab gezeigt haben.
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Unsere Meinung aus dem Podcast als Text zusammengefasst:
Für ihre Produktionsfirma Blumhouse war Killer-Puppe M3GAN ein Low-Budget-Großerfolg, obwohl wir damals gar nicht so begeistert vom ersten Film waren. Das Sequel versucht nun den Spagat aus Sci-Fi-Actionfilm und überzogener Komödie mit absichtlichem Trash-Faktor – meistert davon jedoch weder einzeln, noch in Kombination irgendetwas wenigstens befriedigend.
Obwohl es eigentlich keinen echten Grund für eine Fortsetzung gab, wird das zerstörte KI-Mädchen aus Teil 1 plötzlich wiederbelebt. Wie genau, bleibt diffus. Es hat wohl irgendwie im Speicher des Smart-Homes überlebt, in dem die menschlichen Hauptfiguren recht luxuriös wohnen.
Dabei hätte das Franchise durchaus Potenzial. Die Kombination aus Sci-Fi und Horror, vermischt mit satirischem Humor, erinnert an Chucky, könnte aber mit der KI-Thematik und einem modernen Anstrich durchaus ihre eigene Identität entwickeln. Stattdessen wirkt M3GAN 2.0 wie ein Blender, der alles sein will, aber nichts davon wirklich durchzieht. Will er ein lustiger Trashfilm sein, ein düsterer Zukunftsthriller, ein überdrehter Kommentar auf Tech-Milliardäre oder ein Actionfilm? Er versucht alles – und scheitert an allem.
Die wenigen überdrehten oder kultverdächtigen Momente, wie Megans ikonischer Tanz, wirken diesmal gezwungen und recycelt. Der von PR-Seite propagierte „Fun Movie“-Charakter – „am besten mit Freunden und einem Drink schauen“ – stellt sich als leeres Versprechen heraus.
Technisch fällt der Film zusätzlich ab. Die visuellen Effekte sind enttäuschend, das Produktionsdesign wirkt uninspiriert künstlich. Besonders auffällig ist die Diskrepanz zwischen der angeblich futuristischen Technik und der ansonsten völlig normalen Welt drumherum. Man weiß nie so recht, ob man sich in einer nahen oder fernen Zukunft befindet. Das Weltbild ist wirr, unentschlossen, und dient einzig dazu, eine lückenhafte Fortsetzung zu rechtfertigen. Schlussendlich geht’s dann doch wieder nur um das Wohl des kleinen Mädchens, auf das M3GAN in Teil 1 Acht geben sollte.
Hauptdarstellerin Allison Williams (M3GANs Erfinderin aus Teil 1) hat zu allem Überfluss noch die Ausstrahlung einer Schlaftablette und agiert durchgehend monoton gelangweilt wirkend – selbst wenn ihre Ziehtochter entführt wird.
Letztlich ist M3GAN 2.0 ein Paradebeispiel für ein Sequel, das nur existiert, weil der Vorgänger sehr viel Geld eingebracht hat. Kein Mensch hätte danach gefragt. Der Film hat weder Witz noch Horror, weder Tempo noch Atmosphäre. Stattdessen reiht er bedeutungslos überladene Plotwendungen aneinander, bemüht sich um Relevanz und Coolness – und bleibt doch nur ein zäher, langweiliger, inhaltsleerer Aufguss eines ohnehin schon durchwachsenen Erstlings.
(Autor: Daniel Pook)
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Dieser Podcast wurde von Patrick aus Hürth in Hürth & Daniel Pook in Berlin aufgenommen.