All the Beauty and the Bloodshed - Die Kunst zu protestieren
All the Beauty and the Bloodshed ist auf eine Weise eine biografische Dokumentation über die international anerkannte Künstlerin Nan Goldin, ihre Fotografien und ihr Leben. Es ist ein Film über das skrupellose Handeln des Pharmazie-Unternehmens der Familiendynastie Sackler und wie die größten Museen der Welt für Millionenspenden lange gerne ihre Augen vor deren Rolle in Amerikas bis heute viele Leben kostenden Opioid-Epidemie verschlossen gehalten haben. In allererster Linie ist dies aber ein Film über die Rolle von Kunst im Aktivismus und eine Erfolgsgeschichte aktivistischer Kunst.
Wir sprechen über diese Dokumentation realer, zeitnahe zu unserer Gegenwart erfolgter Ereignisse nicht mit expliziter Spoiler-Vorsicht, halten so etwas bei dieser Art von Film aber auch nicht für sonderlich wichtig.
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Die Sackler-Familie & ihr OxyContin-Geschäft
Die Sackler-Familie ist bekannt als Besitzer von Purdue Pharma, einem großen Pharmaunternehmen in den USA, das das verschreibungspflichtige Schmerzmittel OxyContin herstellt. Die Rolle der Familie und ihres Unternehmens in der sogenannten "Opioidkrise" in den USA ist umstritten und hat zu zahlreichen Gerichtsverfahren geführt.
OxyContin, ein starkes Schmerzmittel auf Basis von Oxycodon, wurde in den 1990er Jahren eingeführt. Purdue Pharma bewarb das Medikament aggressiv bei Ärzten und Patienten und behauptete dabei, dass es ein geringes Suchtpotenzial hätte. Diese Behauptungen haben sich jedoch als falsch herausgestellt. OxyContin und ähnliche Medikamente haben ein hohes Suchtpotenzial und können bei längerer Einnahme zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Opioidabhängigkeit und -überdosierung.
In den letzten Jahren gab es viele Gerichtsverfahren gegen Purdue Pharma wegen ihrer Rolle in der Opioidkrise. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, die Risiken von OxyContin heruntergespielt und so zur aktuellen Epidemie von Opioidabhängigkeit und -überdosierung in den USA beigetragen zu haben. In einigen dieser Klagen wurde das Unternehmen zu hohen Strafen verurteilt.
Die Sackler-Familie selbst hat eine gemischte Rolle in dieser Krise gespielt. Während einige Familienmitglieder aktive Rollen in der Führung von Purdue Pharma hatten, distanzieren sich andere von den Handlungen des Unternehmens. Trotzdem hat die Kontroverse um OxyContin und die Opioidkrise die Reputation der Familie erheblich beschädigt.
Über die Künstlerin Nan Goldin
Nan Goldin ist eine amerikanische Fotografin, die vor allem für ihre intensiven und oft verstörenden Porträts ihrer Freunde und Familie bekannt ist. Geboren wurde sie 1953 in Washington, D.C., und begann schon in ihrer Jugend zu fotografieren.
Goldin ist am bekanntesten für ihr Werk "The Ballad of Sexual Dependency" (Die Ballade der sexuellen Abhängigkeit), die sie in den 1980er Jahren begann. Diese Serie von Slideshow-Bildern erfasst die intimen Momente, Schmerzen und Freuden ihres Freundeskreises in New York. Die Sammlung ist bemerkenswert für ihre offene Darstellung von Themen wie Drogenmissbrauch, Gewalt und Liebe.
Goldins Arbeit ist stark autobiographisch und dokumentarisch. Ihre Fotografien sind oft intim und persönlich, mit einem starken Fokus auf menschliche Beziehungen und die Darstellung von Menschen am Rand der Gesellschaft. Sie ist bekannt für ihre ungeschminkte und oft schockierende Darstellung der Realität, was ihr sowohl Kritik als auch Anerkennung eingebracht hat.
Als Künstlerin hat sie einen starken Einfluss auf die zeitgenössische Fotografie - im Speziellen den Umgang mit Themen wie Abhängigkeit, Geschlecht und Sexualität in der Kunst. Trotz der Schwere vieler ihrer Themen, gibt es in Goldins Arbeit auch eine tiefe Empathie und Zärtlichkeit für ihre Subjekte, die sie sehr häufig persönlich kennt.
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Dieser Podcast wurde von Patrick aus Hürth in Hürth & Daniel in Berlin aufgenommen.
