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Filmmenü - Eternity, Die Unfassbaren 3, Sisu 2 & Mastermind

Es ist angerichtet… zu einem Filmmenü mit Eternity, der zwar sicherlich kein Film für die Ewigkeit ist, der aber doch immerhin kurzweilig unterhält. Was Daniel von Die Unfassbaren 3 aka Now You See Me, Now You Don’t überhaupt nicht sagen kann. Viel empfehlenswerter, zumindest für Fans purer Action, ist Sisu: Road to Revenge, der viel mehr “over the top” geht als sein Vorgänger, Daniel gerade deswegen aber sogar besser gefallen hat. Ebenfalls gut unterhalten, sogar amüsiert, hat unseren Kritiker The Mastermind als charismatisch gespielte Mischung aus Bottle Rocket und Red Rocket, nur etwas nüchterner ausgespielt und ohne “Rocket” im Titel.

Sorda: Der Klang der Welt - Solltet ihr nicht nur gesehen haben

Sorda: Der Klang der Welt hätte in Daniels Augen und Ohren eigentlich jene Aufmerksamkeit verdient, welche 2021 dem Sundance-Darling CODA zuteil wurde. Hier sehen wir nämlich nicht nur einen üblichen Festival-Film, der auch mit gehörlosen Menschen besetzt wurde, sich aber eigentlich mehr um eine normal hörende Person im Mittelpunkt dreht. Das sehr authentisch inszenierte Werk der spanischen Regisseurin Eva Libertad lässt uns das alltägliche Empfinden einer tauben Frau umringt von nicht-tauben Menschen eindringlich, lebensnah, aber nicht einseitig verklärt miterleben.

Dracula: Die Auferstehung - Luc Besson macht einen Sat.1 Film Film

Es gab mal eine Zeit, da hätte uns ein neuer Film von Luc Besson in Aufregung versetzt und auch Dracula oder Vampire an sich wären Grund zu automatischer Vorfreude gewesen. Beides einzeln für sich hat jedoch schon vor längerem seinen Reiz verloren und in Kombination bestätigt Dracula: Die Auferstehung (Original: Dracula - A Love Tale) diesen Eindruck jetzt leider quasi doppelt.

Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien - Wie gemacht für eine Doku

Maria Reiche war eine beeindruckende Frau, die einen Großteil ihres Lebens der Wiederentdeckung, dem Verständnis und Erhalt der Nazca-Kunstwerke im Wüstensand von Peru gewidmet hat. Dieser Film über sie kann das leider überhaupt nicht ebenso eindrucksvoll transportieren. Das Geheimnis der Nazca-Linien hätte sich besser geeignet, um mit seinen Schauspieler*innen vereinzelte biografische Szenen für eine klassische Doku darzustellen.

Kung Fu in Rome - Kämpft mit seiner Mischung

Mixed Martial Arts mag populär sein - dieser Martial-Arts-Film mit dem Versuch, eine ungewohnte Mischung aus Setting, Handlung und Tonalität zu bieten, dürfte hingegen (wenn überhaupt) erst im Angebot von Streaming-Abos eure Beachtung finden. Kung Fu in Rome aka Forbidden City aka La città proibita könnt ihr aber auch getrost verpassen, denn selbst die Kampfszenen sind in diesem unausgegorenen Mix nur gehobener Durchschnitt.

Karla - Vom Glauben daran, dass das Gute gewinnt

Karla erzählt die wahre Geschichte eines mutigen Mädchens, das Anfang der 1960er Jahre ihren eigenen Vater wegen Missbrauchs vor Gericht brachte. Es war der erste Fall in Deutschland, bei dem sich ein Kind gegen Gewalt im Elternhaus mithilfe der Justiz zur Wehr setzte, lange bevor Prügelstrafen, sexueller Missbrauch und Kinderrechte in der öffentlichen Wahrnehmung, auch vor dem Gesetz, so gesehen wurden, wie es heute dank vieler positiver Entwicklungen im Allgemeinen der Fall ist. Die Verfilmung hätte eindringlicher sein müssen, auch schauspielerisch fehlt es an Facetten. Dennoch haben wir uns an das Grundthema und die Heldin im Mittelpunkt gerne heranführen lassen, da sie exemplarisch für vieles steht, das es braucht, um strukturelle Ungerechtigkeiten zu durchbrechen.

U are the Universe - Wenn du die Erde überlebst

Filme über einsame Astronauten hatten wir schon einige. Den Weltuntergang vom All aus ebenfalls bereits im Kino gesehen. Der ukrainische Science-Fiction-Geheimtipp U are the Universe schafft es, sich ein solches Konzept jetzt noch mal mit eigenem Anstrich und wunderbarer Inszenierung als unterhaltsames Endzeitszenario mit Herz zueigen zu machen. Schon die Entstehung des ambitioniert gefertigten Indie-Films, durch die Covid-19-Pandemie hindurch und noch weit während Russlands Überfallkrieg gegen die Ukraine andauerte, ist bewundernswert. Einzig mit seinem etwas zu kitschig geratenen Schlussmoment hat uns Regisseur Pavlo Ostrikov nicht so sehr überzeugt.

Wilhelm Tell - Schießt nicht daneben, trifft aber auch nicht

Sohn, Apfel, Armbrust - heißt nicht etwa ein neuer Song von Shirin David, aber diese drei Wörter müssten bereits ausreichen, damit ihr sogleich wisst, um wen es hier eigentlich geht. Wilhelm Tell wurde mal wieder adaptiert und Regisseur Nick Hamm versucht dieses Mal, die Schweizer Legende einem heutigen Kinopublikum im modernen Blockbuster-Look neu zu präsentieren. Hätte er doch darüber hinaus auch noch etwas mehr versucht…

Berlinale 2025 - 15 Kritiken mit Mickey 17, If I Had Legs I'd Kick You & Magic Farm

15 Filme der Berlinale 2025 rezensieren wir hier in einem heiteren Rutsch mit dem Kaffeemann und Daniel! Aufgelistet bedeutet das Kritiken zu: Kaj ti je deklica, Dreams (jedoch nicht der Gewinnerfilm mit identischem englischen Titel…), Hot Milk, Mickey 17, Reflet dans un diamant mort, Welcome Home Baby, La Tour de Glace, If I Had Legs I’d Kick You, After This Death, Der Kuss des Grashüpfers, Pa-gwa, Magic Farm, Fremde Stadt, Bajo las banderas, el sol & Delicious. Auch Heldin haben wir übrigens beim Festival gesichtet, über den sprechen wir jedoch erst sehr bald, zum regulären deutschen Kinostart.

Göteborg Film Festival 2025 - Tag 6 & 7 mit Julie Delpy, Werner Herzog & fünf Filmen

Brobert & Daniel schöpfen an den letzten gemeinsamen Tagen beim Göteborg Film Festival 2025 noch einmal aus den Vollen - mit fünf Filmen und dem Besuch einer Ehrenpreisverleihung für Julie Delpy. Deren Film Meet the Barbarians haben wir in ihrer Anwesenheit geguckt. Davor und danach sahen wir Julie Keeps Quiet, Under the Volcano, The Wailing sowie die fiktive Dokumentation About a Hero, bei der eine künstliche Intelligenz versucht hat, einen Werner-Herzog-Film nachzuahmen.

Rich Flu - Grippe ist auch keine Lösung

Vom Regisseur der beiden “Schacht”-Filme kommt nun die Krankheit, von der bestimmt nicht wenige, dem Kapitalismus überdrüssige Leute da draußen träumen dürften. Rich Flu handelt um eine Grippe, die zuerst alle Superreichen, nach und nach dann auch die Normalreichen, bloß aufgrund ihres Reichtums, aus dem Leben scheiden lässt. Was von Beginn an plump klingt, ist es dann auf volle Länge gesehen leider auch. Eine einzelne Szene vom Ende konnte Daniel allerdings dennoch begeistern.

Emilia Pérez - Die nette Tante mit dem vielen Geld

Als Mischung aus Musical und Gangster-Drama ist Emilia Pérez prädestiniert dafür, ein originelles Kino-Erlebnis zu bieten. Dieses Versprechen löst der Cannes-Hit von Regisseur Jacques Audiard dann sogar noch viel überraschender erzählt und überdies stark inszeniert auf der Leinwand ein. Und das nicht bloß qualitativ hochwertig gemacht, fantastisch besetzt, sondern auch inhaltlich in der Summe durchweg als erwachsenes Unterhaltungswerk voll ungewöhnlicher Wendungen, das sich weder bierernst nimmt, noch in andauernde Albernheit verirrt. Obwohl das Konzept auf dem Papier absolut verrückt klingt.

Spiders: Ihr Biss ist der Tod - Plattenbau als Büfett für Spinnen

Aus Frankreich überrascht aktuell ein Spinnen-Horrorfilm, der uns nicht zuletzt mit seinen authentischen Hauptfiguren im Setting eines sozialen Wohnungsbaus überzeugt hat. Das Hochhaus im Brennpunktbezirk als Quarantänezone tut sein Übriges zur beklemmenden Atmosphäre bei. Allerdings hätten ein paar Spinnen weniger Spiders wahrscheinlich in seiner zweiten Hälfte noch etwas spannender gemacht.

Des Teufels Bad - Wahrer Horror in echten Wäldern

Des Teufels Bad ist praktisch wie The Witch aus Österreich. Und sogar fast genau so gut! Wobei es hier nicht um okkultes geht, sondern in erster Linie um vielfach real vorgekommene Fälle sehr gläubiger Frauen im 18. Jahrhundert, die Morde an Kindern begangen haben, in der Hoffnung dafür hingerichtet zu werden. Dies sahen sie als Loophole an, um vor dem Tode noch eine Beichte ablegen und so in den Himmel kommen zu können. Wohingegen der Freitod garantierte Hölle bedeutet hätte. Im Film erleben wir sehr authentisch wirkend, wie sich schwere Depressionen im Umfeld kleiner Dörfer zu dieser Zeit vielfach abgespielt haben müssten. Und all das ist - auch ohne übersinnliche Momente - hier wahrer Horror in echten Wäldern.

Das Imperium - Spaceballs auf öde geblödelt

Es ist nicht alles Gold (oder Silber), was auf der Berlinale einen Bären gewinnt. Mit dem Jury-Preis hatte uns das Festival Anfang des Jahres auf Das Imperium (Original: L’Empire) neugierig gemacht. Ein noch abgedrehteres Spaceballs aus Frankreich, das Außerirdische in einem kleinen Dorf mit Lichtschwertern und nackten Körpern einen interstellaren Krieg austragen lässt? Gerne doch. Leider wandert die Sci-Fi-Parodie von Bruno Dumont allzu schnell in die alberne Blödel-Ecke und ein paar wenige gute Ideen haben wir woanders längst besser gesehen.

King's Land - Ein Bastard zieht Kartoffeln

Mads Mikkelsen ist solch ein faszinierender Schauspieler, dass Daniel ihm sogar gerne bei der Kartoffelernte zuschaut. King’s Land (Originaltitel: Bastarden) ist aber auch darüber hinaus ein wirklich guter Film, über die hier stark fiktionalisierte, historische Figur Ludvig von Kahlen und dessen Versuch, im 18. Jahrhundert die jütländische Heide zu kultivieren.

20.000 Arten von Bienen - Einfühlsam real, doch filmisch eindimensional

20.000 Arten von Bienen hat und hätte das Zeug dazu, auf allen großen Festivals im internationalen Segment europäischer Beiträge zu laufen. Dass dieses hervorragend gespielte Drama aus Spanien nun ausgerechnet während der Berlinale dieses Jahr seinen großen Moment hatte, wundert Patrick und Daniel aber nicht. Die literale Ebene bekommt alle Aufmerksamkeit, Potenzial für filmisch erzeugte Räume hinter der realistischen Abbildung spielt hingegen fast keine Rolle. In diese klare Tendenz der Berliner Filmfestspiele fügt sich 20,000 Species of Bees (Originaltitel) sowohl im positiven als auch im negativen geradezu perfekt ein.

The Banshees of Inisherin - Irland in einer Nussschale

Hervorragende irische Schauspieler*innen mimen glaubwürdig echte Iren, gedreht auf einer Insel in Nordirland. Und weil der Autor und Regisseur von The Banshees of Inisherin Martin McDonagh heißt, entfaltet sich dabei ein lebendiges Stück, dessen kleine Geschichte für mehr steht als nur eine amüsant wie berührend geschriebene Fehde in einem isolierten Dörfchen.

Filmmenü - Cyrano, Parallele Mütter, Pam & Tommy

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü ohne Fledermaus auf der Karte, denn The Batman hat als Highlight der aktuellen Kinostarts - wohl auch verdient - einen separaten Podcast von uns bekommen. Wohl auch verdient. Dass Cyrano eure Zeit und euer Geld sehr viel weniger wert ist, gilt bei Patrick und Daniel als weniger strittig als die Frage, ob Pedro Almodóvars neuer Film Parallele Mütter gelungen ist oder nicht. So ungefähr gar nichts (gutes) halten die beiden außerdem von der Serie Pam & Tommy bei Disney+.