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22 Bahnen - Den Kopf über Wasser halten

22 Bahnen ist als Roman schon ungemein erfolgreich gewesen - kein Wunder also, dass auch in unserem Team jemand das Buch zur Verfilmung gelesen hat. Loorie Wutz blickt mit dieser Perspektive auf die deutsche Leinwandadaption von Regisseurin Mia Maariel Meyer, die auch Daniel Pook durchaus gerne im Kino gesehen hat. Dass es grundsätzliche Kritikpunkte an der Handlung an sich gibt, da sind sich unsere beiden im Podcast allerdings ebenso einig.

Filmmenü - Afterburn, Bride Hard, Willkommen Um Zu Bleiben & Honey, Don‘t!

Es ist angerichtet… zu vier aktuellen Filmen, die zwar im Kino erscheinen, die Wegzeit, eure generelle Zeit und überhaupt so viel Leinwandfläche allerdings nicht verdient haben. Honey, Don‘t! hat Daniel zwar als Sequel im Vergleich zum Vorgänger durchaus positiv überrascht. Afterburn, Bride Hard und Willkommen Um Zu Bleiben lohnen sich hingegen nicht einmal zum Streamen wirklich.

Freakier Friday - Selbst mittelaltem weißem Mann gefällt's

Freakier Friday hat Daniel überrascht und erfreut zugleich, denn er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dieses Disney-Sequel letztendlich tatsächlich im Kino zu mögen. Das Körpertauschkonzept wird nicht ganz identisch genau wie zuvor abgespult, durch zusätzliche Personen aufgepeppt und die Hauptdarstellerinnen scheinen alle merklich Spaß an diesem zweiten Teil von Freaky Friday gehabt zu haben. SO kann dann auch solch ein Film mal für einen mittelalten weißen Mann funktionieren, der eigentlich gar nicht der Kernzielgruppe angehört.

Wilma Will Mehr - Nichts wie raus aus Lausitz County

Raus aus der Lausitz, weg vom betrügenden Ehemann und der Job im Baumarkt ist sowieso futsch. Wilma Will Mehr - und bricht mit Mitte 40 noch mal auf, ihr Leben durch fluchtartige Abreise nach Wien kräftig umzukrempeln. Ob wir uns von Fritzi Haberlandt als Wilma nach Regie und Buch von Maren-Kea Freese unsererseits mehr gewünscht hätten, hört ihr im Podcast mit Loorie & Daniel.

Leonora im Morgenlicht - Lässt uns im Dunkeln

Leonora im Morgenlicht möchte kein typisches Biopic sein, wirkt phasenweise aber doch nur wie die reduzierte, nicht-linear erzählte Variante eines solchen. Um sich der banalen Nacherzählform effektiver zu entziehen, hätte dieser Film noch viel, viel ambitionierter die surreale Kunst der realen Leonora Carrington berücksichtigen, ja auch filmisch integrieren müssen. Wenn er das zwischendurch mal konsequenter macht, hat er vereinzelt seine besten Momente - und auch Hauptdarstellerin Olivia Vinall überzeugt immerhin.

The Ugly Stepsister - Brutale Wahrheiten eines Märchens

Diese moderne Neuinterpretation (nur!) für Erwachsene erinnert uns endlich auch mal wieder daran, dass Märchen wie Aschenputtel nur bei Walt Disney und in unserer naiven Vorstellungskraft “schön” beziehungsweise magisch “märchenhaft” zu verstehen sind. The Ugly Stepsister verändert als Body-Horrorfilm weniger als man meint, um zu einem brutal anderen, desillusionierend feministischen Ergebnis zu kommen.

Filmmenü - WO/MEN, Last Breath & Tanz der Titanen

Es ist angerichtet… zu einem Filmmenü-Podcast über eine interessante wie stark inszenierte Dokumentation, die Verfilmung einer Dokumentation über einen Tiefseetauchunfall und… einen herben Satire-Reinfall ohne jeden dokumentarischen Hintergrund. Hört Daniels Kritiken zu WO/MEN, Last Breath und Tanz der Titanen (aka Rumours).

Für Immer Hier - Ein Oscar gegen das Vergessen

Nicht jeder in Brasilien möchte heute noch die Schreckenstaten der Militärdiktatur im Land wahrhaben, die sich Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre vieler politischer Gegner mir brutaler Gewalt entledigt hat. Menschen verschwanden, wurden gefoltert und ermordet. Der dieses Jahr mit einem Oscar als bester internationaler Langfilm ausgezeichnete Für Immer Hier (Ainda Estou Aqui / I’m Still Here) von Regisseur Walter Salles erinnert nicht nur daran. Es ist auch das meisterhaft gefilmte Denkmal für eine Mutter mit fünf Kindern, die das grausame Schicksal ihres Ehemanns nicht einfach schweigend hinnehmen wollte.

Berlinale 2025 - 15 Kritiken mit Mickey 17, If I Had Legs I'd Kick You & Magic Farm

15 Filme der Berlinale 2025 rezensieren wir hier in einem heiteren Rutsch mit dem Kaffeemann und Daniel! Aufgelistet bedeutet das Kritiken zu: Kaj ti je deklica, Dreams (jedoch nicht der Gewinnerfilm mit identischem englischen Titel…), Hot Milk, Mickey 17, Reflet dans un diamant mort, Welcome Home Baby, La Tour de Glace, If I Had Legs I’d Kick You, After This Death, Der Kuss des Grashüpfers, Pa-gwa, Magic Farm, Fremde Stadt, Bajo las banderas, el sol & Delicious. Auch Heldin haben wir übrigens beim Festival gesichtet, über den sprechen wir jedoch erst sehr bald, zum regulären deutschen Kinostart.

Göteborg Film Festival 2025 - Tag 6 & 7 mit Julie Delpy, Werner Herzog & fünf Filmen

Brobert & Daniel schöpfen an den letzten gemeinsamen Tagen beim Göteborg Film Festival 2025 noch einmal aus den Vollen - mit fünf Filmen und dem Besuch einer Ehrenpreisverleihung für Julie Delpy. Deren Film Meet the Barbarians haben wir in ihrer Anwesenheit geguckt. Davor und danach sahen wir Julie Keeps Quiet, Under the Volcano, The Wailing sowie die fiktive Dokumentation About a Hero, bei der eine künstliche Intelligenz versucht hat, einen Werner-Herzog-Film nachzuahmen.

All We Imagine As Light - Lichtblicke zwischen Desillusionen

Payal Kapadias vielbeachteter Cannes-Erfolg All We Imagine As Light wirft sein kühles Licht auf das wahre Mumbai von heute. Auf Augenhöhe mit zwei Frauen im Mittelpunkt, die mit anderen Erwartungen in die große Stadt gezogen waren und die miteinander ihre Sehnsüchte, Ängste und Träume teilen - während uns ihr Alltag und ihr Umfeld als Zuschauer immer tiefer in die authentische Erlebniswelt des Films hineinziehen.

Emilia Pérez - Die nette Tante mit dem vielen Geld

Als Mischung aus Musical und Gangster-Drama ist Emilia Pérez prädestiniert dafür, ein originelles Kino-Erlebnis zu bieten. Dieses Versprechen löst der Cannes-Hit von Regisseur Jacques Audiard dann sogar noch viel überraschender erzählt und überdies stark inszeniert auf der Leinwand ein. Und das nicht bloß qualitativ hochwertig gemacht, fantastisch besetzt, sondern auch inhaltlich in der Summe durchweg als erwachsenes Unterhaltungswerk voll ungewöhnlicher Wendungen, das sich weder bierernst nimmt, noch in andauernde Albernheit verirrt. Obwohl das Konzept auf dem Papier absolut verrückt klingt.

Die Witwe Clicquot - Verniedlichung einer Erfolgsgeschäftsfrau

Die Witwe Clicquot ist mal wieder so ein biografischer Film einer bemerkenswerten Erfolgsfrau, aus einer viel weniger emanzipierten Zeit als heute, welcher dem Werk und der Lebensleistung der wahren Person dahinter nicht im geringsten gerecht wird. Die “Grande Dame de Champagne” wird hier dramaturgisch verniedlicht, der Fokus des Films marginalisiert mehr als er sinnvoll kondensiert und am Ende bleibt beim Publikum wohl nur das wunderschöne Gesicht der Hauptdarstellerin wirklich in Erinnerung.

Red Rooms - True Crime als toxischer Fetisch (Kritik & Interpretation)

Von True-Crime-Faszination bis zu Darkweb-Mythen verwebt Red Rooms: Zeugin des Bösen viel reale Schrecklichkeit und auch etwas grausame Fantasie zu einer vielschichtigen Charakterstudie, die sich erst nach und nach sehr spannend für uns Zuschauende entfaltet. Im Online-User-Namen der Hauptfigur steckt ein Schlüssel zum tieferen Verständnis des Films - wie wir in dieser Rezension mit viel Interpretation, samt separatem Spoiler-Teil über das Filmende sowie dessen Bedeutung, herausstellen.

Die Fotografin - Ein zu normaler Film für diese besondere Frau

Kate Winslet ist eine hervorragende Schauspielerin. Daniel wünschte nur, uns diesen Aspekt vor Augen zu führen, wäre etwas weniger der Fokus von Die Fotografin gewesen. Das allzu gewöhnliche Biopic über eine alles andere als gewöhnliche Frau hätte aus dem unglaublichen Leben und Werk von Lee Miller sehr viel mehr eindringliches auf die Leinwand transportieren müssen.

Blink Twice - Würde so gerne Get Out sein

Get Out, The Menu, Bodies Bodies Bodies und ja, auch etwas Fantasy Island. Das Regie-Debüt von Zoë Kravitz mag nicht schlecht inszeniert und durchaus gut besetzt sein, doch Blink Twice kann den Schatten seiner offensichtlich kopierten Vorbilder nicht entfliehen. Eigene, starke Bildmotive oder weiter gedachte Ideen suchen wir vergebens und etwas platt vorhersehbar ist das Geschehen zum Ende hin dann auch noch. Nur langweilig präsentiert wird die trügerische Luxusreise, auf die Privatinsel eines in Ungnade gefallenen Milliardärs, wenigstens nicht.