Guardians of the Galaxy Vol. 3 - Gunn liebt Rocket

Mit Volume 3 seiner Guardians of the Galaxy schafft James Gunn (erneut) schon lange kaum mehr für möglich gehaltenes: Einen Marvel-Comic-Blockbuster mit erkennbarer filmischer Handschrift des Regisseurs auf die Leinwand zu bringen. Und als wäre das nicht schon ein Wunder, sind sogar die CGI-Effekte endlich auch mal wieder richtig gut. Kein ewiges Meisterwerk, aber als bunter Sci-Fi-Spaß mehr als nur willkommen.

Evil Dead Rise - Lauter Gore

Evil Dead konnte 2013 als modern inszeniertes Remake des ursprünglichen Sam-Raimi-Kultfilms überzeugen - wenn es nur um den Aspekt des gruseiigen Splatterterrors in einer Holzhütte geht. Das nun im Kino startende Sequel Evil Dead Rise erhöht den Gore-Faktor weiter und versetzt uns in ein anderes, wenn auch erneut isoliertes, Innenraum-Setting. Warum die beiden Neufassungen zwar in manchen Punkten ordentlich liefern, dennoch nicht in allen Bereichen der klassischen Evil-Dead-DNA überzeugen können, wird bei diesem zweiten Teil nun sehr viel deutlicher, findet Daniel.

John Wick: Kapitel 4 - Dauerballern im God-Mode

Feierten wir Teil drei noch für sein beeindruckendes und kreatives Action-Ballett, enttäuscht uns John Wick: Kapitel 4 umso mehr mit zu viel Dauerballern, zu viel God-Mode für Keanu und folgerichtig auch ermüdend viel Laufzeit. Was mal cool war, wirkt nun albern und was vorher schon albern war, übersteigert sich ins unnötig Langweilige. Teuer aussehende, bunte Kulissen und der tolle Cast heben John Wick, zugegeben, immer noch von anderen eher ungelungen ausartenden Actionfilmen ab. Doch das allein kann nach dem starken Vorgänger eigentlich nicht der Anspruch sein.

Filmmenü - Shazam! 2, Scream VI, 65, Fabelmans & What's Love Got To Do With It

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, das in einem Rutsch reinen Tisch mit einer Menge Neustarts vergangener Wochen macht. Ganz neu im Kino läuft bzw. fliegt Shazam: Fury of the Gods, schon etwas länger slasht Scream zum sechsten Mal und Adam Driver reist 65 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Steven Spielberg romantisiert in Die Fabelmans unerträglich seine Jugendjahre und What’s Love Got to Do With It verwirrt bereits nur mit seinem Titel. Anything else Missing? Exactly.

Creed III - Ohne Rocky fehlt der Punch

Nicht nur Stallone fehlt in Creed III, auch stilistisch und erzählerisch hat der neunte Film im Rocky-Universum beziehungsweise dritte Teil der jetzigen Creed-Trilogie nicht den nötigen Punch, um Patrick und Daniel im positiven Sinne umzuhauen.

TÁR - Dirigiert uns ins Schwärmen

Cate Blanchett ist Lydia Tár. Und das so gut, wir hätten uns nicht gewundert, gäbe es die fiktive Dirigentin tatsächlich in Wirklichkeit. Von Blanchett persönlich geleitete Orchesteraufnahmen runden neben filmtechnischer Brillanz den Eindruck hab, es bei TÁR gleich auf mehreren Ebenen mit einer Glanzleistung zu tun zu haben.

Aftersun - Urlaub in melancholischen Erinnerungen

Aftersun ist ein Coming-of-Age-Film in melancholischer Rückbetrachtung, erzählt in traumartigen Vignetten aus Erinnerungen an einen lange vergangenen Urlaub und den eigenen Vater, für den Protagonistin Sophie zwanzig Jahre später ein neues Verständnis entwickelt hat. All das in Bild & Ton mit einvernehmender Energie und ganz eigenem Charakter zum Mitempfinden fürs Publikum zu vermengen - das ist gutes Kino.

Filmmenü - Rache auf Texanisch, Till, Shotgun Wedding & Train to Busan

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, das mit Train to Busan eine Bestellung aus dem Jahr 2016 nachträglich zu Tische bringen lässt, nur um diese Woche wenigstens eine Empfehlung aussprechen zu können. Vengeance aka Rache auf Texanisch sei zumindest noch als “in Ordnung” hervorzuheben, bei Till verweigert unser Gaumen trotz wichtiger realer Hintergründe schon zaghaft seinen Dienst und bei Shotgun Wedding finden wir uns als Filmkritiker nur noch peinlich berührt im Restmüll wühlend wieder.

Babylon - In besten Momenten eine Zirkusnummer

Als “Rausch der Ekstase” untertitelt sich Babylon von Damien Chazelle in deutschen Kinos. Bei Daniel hat der Film über eine an sich sehr spannende Zeit im frühen Hollywood jedoch eher totalen Cringe hervorgerufen. Auch Patrick ist keinesfalls begeistert von 189 Min. unbeständiger Handlung, gespickt mit ein paar Zirkusnummern.

This Place Rules - Die Unruhen vor dem Sturm

Seit Jahren schon berichtet Andrew Callaghan in seinen YouTube-Kanälen im Gonzo-Stil von Demonstrationen, Aufständen, Verschwörungs-Events, aber auch Rapfestivals, Freak-Conventions und überhaupt extremen Charakteren am Rande der US-Gesellschaft. Mit Kameras und seinem Mikro immer mittendrin, dokumentierte er so auch fast nebenbei die Entstehung der Unruhen, die zur Erstürmung des US-Kapitols am 06. Januar 2021 führten. Nun zu sehen in der HBO-Dokumentation This Place Rules.

The Banshees of Inisherin - Irland in einer Nussschale

Hervorragende irische Schauspieler*innen mimen glaubwürdig echte Iren, gedreht auf einer Insel in Nordirland. Und weil der Autor und Regisseur von The Banshees of Inisherin Martin McDonagh heißt, entfaltet sich dabei ein lebendiges Stück, dessen kleine Geschichte für mehr steht als nur eine amüsant wie berührend geschriebene Fehde in einem isolierten Dörfchen.

Filmmenü - Die Letzten Tops & Flops 2022

Viel gefeiert, viel gejammert und deswegen ist es uns auch 2022 wieder gar nicht so leicht gefallen, jeweils fünf Top- und Flop-Filme des Jahres zu bestimmen. Patrick aus Hürth und Daniel liefern euch ebendiese nun aber traditionell in Podcast-Form für die vergangenen zwölf Monate in Deutschland gestarteter Kino- oder online veröffentlichter Streaming-Filme, inklusive Gesamtresümees der vergangenen zwölf Monate, mit einigen zusätzlichen Geheimtipps in einer beinahe dreistündigen Filmmenü-Spezialfolge.

Avatar: The Way of Water - Mehr Meer und doch viel weniger

2009 erschien James Camerons Avatar: Aufbruch nach Pandora in den Kinos und wurde zum weltweiten Rekorderfolg. Außerdem sorgte der Film für den zwischenzeitlichen Durchbruch von 3D-Projektionen im Kino, später sogar auf 3D-Fernsehern Zuhause. 2022 ist der 3D-Hype längst vorbei und Avatar: The Way of Water möchte uns trotzdem wieder, bevorzugt stereoskopisch, nach Pandora reisen lassen. Das mehr als drei Stunden lange Sequel schafft allerdings weniger Spannung, Fantasie, Handlung, Spektakel und Emotionen hervorzubringen als für auch nur eine Stunde packenden Films nötig gewesen wäre.